Steigende Inzidenzwerte und damit verbundene Corona-Bestimmungen, eine schaurige Wettervorhersage und eine geringe Teilnehmerzahl waren die düsteren Prognosen für das 37. Radrennen des RSC Wörth am Sonntag, dem 29.Aug.2021 in Dierbach. Bis auf wenige leichte Nieselschauer blieb das Schlechtwetter jedoch aus. Die geringe Teilnehmerzahl war in erster Linie darin begründet, dass durch den langen Lock-down doch viele Rennfahrer ihren Sport aufgegeben haben. Warum tausende von Kilometern trainieren, wenn doch keine Rennen stattfinden. Außerdem gab es kurzfristige Parallelveranstaltungen in Schönaich, Gießen und ein Jugendsichtungsrennen anlässlich der Deutschland-Tour in Nürnberg.
Die Corona-Bestimmungen wurden durch ein entsprechendes Hygienekonzept umgesetzt.
Wichtig war uns nur, dass sich wieder etwas im Radsport in der Region bewegt.
Der RSC Wörth ist der erste Südpfälzer Radsportverein, der nach dem Lock-Down ein Rennen veranstaltet. Nächsten Sonntag folgen uns die Offenbacher in Bornheim.
Wir hatten ein abgespecktes Rennen mit Start/Ziel in der Dierbacher Ortsmitte bei dem Weingut Geiger, das auch den Wirtschaftsbetrieb übernahm.
Schirmherr war Ortsbürgermeister Manfred Huckle.
Die herrliche Rebenlandschaft, die bunte Rosensträucher, die saftigen Wiesen und das gepflegte malerische Dierbach präsentierten sich von ihrer schönsten Seite.
„Endlich wieder Radrennen“, das zeigten die dankbaren Gesichter der Senioren 2,3,4 und der Junioren um 10:30 Uhr am Start in Dierbach. 10 Runden (44 km) galt es zu bewältigen. Gleich in der 1.Runde ging es richtig zur Sache. Eine 5-köpfige Spitzengruppe konnte das Fahrerfeld sprengen. Gegen Ende waren dann nur noch zwei Athleten vorne. Fabian Wünstel (RV Rheinzabern), der Junioren-Nationalfahrer lies schließlich auch noch seinen Mitstreiter Daniel Höhn (RSG Riedberg) zurück und siegte verdient.
Einen ähnlichen Rennverlauf gab es im Rennen 2, der U13 über 4 Runden (17,6 km). Hier konnte sich unser RSC Wörth-Fahrer Jakob Rapp mit Paul Slosharek (RSC Linden) frühzeitig absetzen. Paul stob dann alleine davon, während Jakob trotz Schmerzen den sicheren 2. Platz alleine nach Hause fahren konnte. Eine beeindruckende Leistung, zumal Jakob noch im jüngeren Jahrgang der U13 ist. Hanna Hagemann (Team Pfälzer Land), als einiges Mädchen im U13-Rennen, belegt im Sprint den 3.Platz. „Verdient“ wie das gestrenge Auge einer Rennbeobachterin des Kampfgerichts bemerkte, ließ die Verfolgergruppe doch über weite Strecken Hanna mit der Führungsarbeit im Wind stehen.
Im Rennen der U15 triumphierte der starke Julian Kadrispahic (RSV FROH Fulda) vor Bennet Bachmann (SSG Bensheim). Im Sprint um den 3.Platz hatte Jakob Lauer (RSC Überherrn) den Reifen vor Etienne Hüttl (RSV Rheinzabern).
Leider gab es in der Jugend (U17) nur 7 Teilnehmer, weswegen wir uns kurzfristig entschlossen, das ursprünglich auf 14 Runden angesetzte Rennen auf 10 Runden zu verkürzen. Dafür aber wurde für diese Teilnehmer eine publikumswirksamer Parallelsprint im K.O.-System ins Rennprogramm eingebaut. Die Vorläufe hierzu fanden jeweils vor dem Rennen der U11 und des Hobbyrennens statt. Das Finale konnte dann vor dem Klappradrennen ausgetragen werden. Heiß angefeuert von den RSC-Fans siegte im bärenstarken Sprint-Finale unser Jannis Rapp vor Julian Kunz (RSC Linden).
Im Rennen 4, der U11 waren 3 Runden = 13,2 km zu absolvieren. Linus Sturm (RSV Rheinzabern) fuhr ein entfesseltes Rennen, jagte gleich allen davon und triumphierte überlegen und verdient. Jonas Stettinius (RSG Offenburg-Fessenbach) belegte den 2. Platz vor Finn Ostermeier (RV Badenia Linkenheim), einem Anfänger im Radsport, der schon tags zuvor den Rundkurs genau unter die Lupe nahm.
Total aufgeregt und ungeduldig warteten die 1.Schrittfahrer endlich darauf, lospreschen zu dürfen. Sie waren eingeteilt in 2 Gruppen, nach Geburtsjahrgängen getrennt. Zunächst starteten die Jahrgänge 2010 – 2012 auf einer 2,5 km- verkürzten Runde. Kurz danach, unter der professionellen Führung von Jakob Rapp, die Jahrgänge 2013 und jünger. Die tolle Zusammenarbeit mit den RV Kandel im Pascal-Ackermann-Nachwuchsteam trägt Früchte. So siegte in der älteren Gruppe Max Wildermuth und in der jüngeren Gruppe Till Holle.
Detaillierte Resultate sind nachzulesen im http://event.rad-rennen.de
Gerne beschmunzelt werden die exotischen Klappradfahrer. Diese eingefleischte Gemeinschaft pflegt eine Mischung aus Spaß und Sport, weit weg von Hightech-Rennrädern. „Back to the roots“ lautet das Motto, zurück zu den Wurzeln. Ein Klapprad mit überschaubarer Technik, für Heimschrauber geeignet und dann nur ein Gang. Diesen Gang gilt es mit ultrahoher Trittfrequenz ins Tal zu kurbeln, aber auch den Hohlweg hoch zum Wasserhäuschen. Wer glaubt ein solches Rennen wäre ja nur Spaß, der kann gerne mal „Spaßes-halber“ die Steigung in Angriff nehmen. Aber Vorsicht: Oberschenkel-Explosionsgefahr. Es gilt das ideale Ritzel zu montieren. Alexander Kunz und Tim Mathes wollten eine frühe Entscheidung herbeiführen, bei der Alexander schließlich deutlich vorne lag. Ein heißes Fotofinish um den 3. Platz lieferten sich der Ex-RSCler und Triathlet Eric Urbansky mit dem Schaidter Patick Müller. Eric hatte die Nase knapp vorne, aber wahrscheinlich lag es einfach nur am besseren Rad.
Das letzte Rennen, dem Rennen der Jugend U17 ging es über 44 km. Zunächst begann es recht verhalten, bis dann Max Bock (RFG 1984 Guntersblum e.V.) zeigte was er draufhat und fuhr mehr als 2 Minuten Vorsprung heraus. Max hatte 4 Verfolger, unter ihnen unser Jannis Rapp. Jannis siegte auch beim Sprint um den zweiten Platz vor Adrian Götz (RSG Ried Rastatt).
Der Renntag verlief sturzfrei.
Die Zuschauer und alle Fahrerinnen/Fahrer waren hellauf begeistert. Viele Dankesschreiben haben uns erreicht und uns gratuliert, dass wir trotz widriger Umstände einem gelungenen Renntag auf die Beine stellen konnten.
Feedback: bitte lasst uns wissen, was wir besser machen können – oder was bereits schon toll war.
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Hier sind die Fotos zum Renntag.
Die Vorstandschaft bedankt sich ausdrücklich bei allen Helfern, Kuchenbäckern, Sanitätern, Kampfgericht, Sprecher, Funkdienst, dem Autohaus Jäger & Keppel/Speyer für das „Enyaq“-Elektro-Führungsfahrzeug und Autohaus Memmer/Freckenfeld für den VW-Golf. Ein besonderer Dank gilt vor allem unseren Sponsoren, die durch ihre Unterstützung zum guten Gelingen des Renntages in Dierbach beigetragen haben: